Besuch aus Salzburg
Seit 25 Jahren ist SIE Schiedsrichterin; 18 Jahre in Folge war SIE FIFA-Assistentin.
In Vorarlberg kennen SIE alle. Aber auch in Tirol und Salzburg machte SIE sich einen Namen und man schätzt SIE als routinierte Regionalliga-SRin. Ich kenne SIE seit meinem 1. ÖFB-Frauen-SR-Seminar vor 20 Jahren und achte SIE bis heute als großartigen und liebevollen Menschen: Cindy Müller.
Unsere gemeinsame SR-Vergangenheit und Einsätze verbinden uns:
ÖFB Frauen Supercup im Red Bull-Stadion, Championsleague Halbfinale zwischen Olympique Lyonnais und Umea IK, WM-Qualispiel in Island, die Reise zum UEFA-Headquarter 2011; um nur die absoluten Highlights zu nennen.
Zwischen uns wuchs eine sehr gute Freundschaft mit – distanzbedingten - wenigen persönlichen Treffen. Durch mein „Schiri-comeback“ entstand bereits im Frühjahr dieses Jahres ein großer Wunsch: ein gemeinsames Match in Innsbruck.
Am vergangenen Samstag, den 10.9. wurde unser Anliegen erfüllt und wir leiteten die Begegnung der ÖFB Frauenbundesliga Wacker Innsbruck gegen Union Kleinmünchen/Blau-Weiß-Linz.
Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass sich 20 Jahre nicht mal kurz vor einem Match Revue passieren lassen… Wir planten also mehr Zeit ein. Am Freitag-Nachmittag trafen wir uns in Wörgl, wo wir beim ehemaligen ÖFB Frauenreferenten und Tiroler Schiri-Obmann Herbert Feßler im Schrebergarten eingeladen waren. In gut drei Stunden plauderten wir mit Herbert über alte Zeiten, unsere tollen Einsätze, aber auch über das, was wir heute sind und machen. Nebenbei verwöhnte uns seine Frau Helga kulinarisch mit selbstgemachten Tiroler Schmankerln.
Herbert Feßler ist für mich heute noch der große und unumstrittene Pionier im ÖFB, was das Frauenschiedsrichterwesen betrifft. Bereits Anfang der 2000er Jahre erkannte er die Zukunftspläne der FIFA und UEFA: nämlich den Frauenfußball zu fördern und weltweit einen neuen Stellenwert zu verleihen. So stellte Herbert im ÖFB die Weichen neu und es reisten in seiner Ära Schiedsrichterinnen zu Nachwuchs Welt- und Europameisterschaftsturnieren und mit Tanja Hausott hatten wir seinerzeit eine UEFA-Elite- und österreichische Bundesligaschiedsrichterin.
Da ich von 2003 bis 2009 in Tirol lebte, verdanke auch ich Herbert meine Karriere. Durch meine Aufnahme in den Talentekader 2005 verbesserten sich meine Leistungen und es gelang mir 2007 der Sprung auf die FIFA-Liste als Assistentin.
Aus diesen 6 Jahren habe ich außerdem eine tolle Freundschaft mitgenommen, die mich bis heute eng mit Tirol verbindet. Mein damaliger Mitstreiter im Talentekader etablierte sich in der Regionalliga, war Bundesligaassistent und ist heute angesehener Obmann vom Tiroler Schiri-Kollegium: Gregor Danler. Er ist ein Freund, auf den ich mich verlassen und mit dem ich nicht nur über Fußball reden kann. So war es für Gregor „eine klare Sache“, dass wir am Samstag nach dem Match gemeinsam essen gehen.